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Startseite » Roman » HORROR » Memnoch, der Teufel

HORROR: Memnoch, der Teufel

Verlag: Goldmann
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 344244196X
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Im verschneiten New York sucht Lestat die märchenhaft schöne Dora, die er heftiger liebt als je ein sterbliches Wesen zuvor. Die Fernsehpredigerin ist die Tochter des Drogenbosses Roger, der mit obsessiver Leidenschaft religiöse Kunst sammelt. Der zwischen seiner Vampirleidenschaft und seiner zärtlichen Liebe hin- und hergerissene Lestat beschließt, Roger zu töten. Doch dann fällt er einem bedrohlichen Gegner in die Hände. Memnoch, der vorgibt, er sei der Teufel. Memnoch versucht Lestat zu verführen, indem er ihm die Möglichkeit offeriert, der Schöpfung beizuwohnen, um die Welt vor Gott zu retten. Lestat muss wählen, ob er an Gott oder den Teufel glaubt, und er muss sich entscheiden, wem von beiden er künftig dienen will...

Memnoch der Teufel fällt in den Vampir-Chroniken ein wenig aus dem Rahmen. Der Stil ist zwar geblieben, Lestat erzählt selbst von seinem Abenteuer, in der gleichen Weise wie bisher, aber die Handlung ist recht gewagt. Bei "Interview mit einem Vampir" zum Beispiel war man von der ersten Seite an gefangen von dieser mystischen Welt der Vampire, der Anfang von Memnoch der Teufel ist dagegen recht zäh. Gut das erste Drittel des Buches handelt von Lestats Begegnung mit einem seiner Opfer und ich zumindest habe mich zuerst gefragt, wie das zum Thema passt. Dennoch gelingt erst dadurch die Überleitung zu Gott und dem Teufel, in deren Welt sich Lestat begibt. Memnoch, der Teufel, berichtet von der Evolution, von der Geschichte der Menschheit und den Reaktionen des Himmels auf das Entstehen der Erde. Er selbst stellte Gott wieder und wieder in Frage und stritt mit ihm, und diese Gespräche mit Gott lassen den Leser teilweise die Stirn runzeln. Meiner Meinung nach werden sowohl Gott, als auch seine Engel zu sehr vermenschlicht, beide, Gott und Memnoch wirken teilweise wie Kinder, die Allmacht und das Allwissen des Herrn wird sowohl von Memnoch, als auch durch seine Reden in Frage gestellt. Dennoch gibt es auch anspruchsvolle Diskussionen und Gott muss oft genug auf Fragen antworten, die alle mehr oder weniger gläubigen Christen sich schon unzählige Male gestellt haben. Dazwischen überrascht die Autorin immer wieder mit unerwarteten Erklärungen der Schöpfungsgeschichte sowie auch der Geschehnisse in der Bibel, die dann doch recht logisch klingen. Am Ende erkennt man den roten Faden der Geschichte ziemlich gut und merkt, dass eigentlich alles Gesagte eine spätere Bedeutung erhält.

Insgesamt dauert es im Gegensatz zu anderen Büchern der Vampir-Chroniken recht lange, bis man sich in der Geschichte zurecht finden, doch zum Ende hin wird sie doch noch ziemlich fesselnd und dann möchte man das Buch schon kaum mehr aus der Hand legen. Sie steigert sich deutlich und man bereut es hinterher ganz bestimmt nicht das Buch gelesen zu haben, dazu ist auch die etwas andere Interpretation von Gott, dem Teufel und der Bibel ziemlich interessant und beeindruckend, auch wenn sie vielleicht ein bisschen weit hergeholt ist. Dennoch ist es schade, dass dieses Buch seinen Vorgängern wie "Interview mit einem Vampir" oder "Fürst der Finsternis" ein wenig hinterherhinkt.

Fazit: Anne Rice kann es besser, hat aber dennoch mal wieder einen durchaus würdigen Roman für die Vampir-Chroniken geschrieben, der das Lesen durchaus lohnt.


Rezension erstellt von Elayne
Mit freundlicher Genehmigung von www.runners-heaven.net


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