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COMIC: Sensations - Alfonso Azpiri


Es gibt Zeichner, die liefern eine hervorragende Arbeit ab und trotzdem macht es stets den Eindruck von Trash. Alfonso Azpiri ist solch ein Illustrator. Der Eindruck, den seine Arbeiten bei mir hervorrufen, mag daher stammen, dass ich mich dabei unwillkürlich an das Universum von Barbarella erinnert fühle.

Wallende Haarprachten, gewaltige Brüste, schmale Taillen und knappe Bekleidung, das sind die Markenzeichen seiner von ihm gezeichneten Frauen. Zumeist sind sie stark, heftigst bewaffnet mit riesigen Kanonen, manchmal sind sie auch in einer recht erotischen Situation, zuweilen auch erzwungenermaßen.
Azpir hatte seine Hochzeit in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts. Grafiken zu Computerspielen machten ihn bekannt. Seine Arbeiten sind per purer Handarbeit entstanden:
Vorzeichnungen, Tuschen, Malen, Airbrush.

Im Band The Art Of Azpiri – Sensations (erschienen bei Kult Editionen, vergriffen) finden sich viele schöne Beispiele seiner Arbeiten und seiner Herangehensweise.
Viele Bilder stellen eine überirdisch ausschauende menschliche Figur in den Mittelpunkt. Bei Frauenkörpern sind stets die geschlechtsspezifischen Merkmale überbetont – diese Darstellungsweise teilt Azpiri mit Künstlern in diesen Tagen. (Was mich zur Vermutung bringt, dass Comiczeichner ein ziemlich notgeiler Haufen sind.)

Das Schöne an seinen Bildern ist, dass sie etwas Leichtes haben. In den SciFi- und Fantasy-lastigen Bildern sind Spuren von Jugendstil zu finden. Diese Muster in den Haaren seiner Frauen(bilder) können einfach kein Zufall sein. Fast könnte der Betrachter glauben, Azpiri habe Anleihen bei Alfons Mucha genommen und diese auf moderne Zeiten portiert.
Farblich sind die Bilder ungeheuer kraftvoll ausgeführt. Ich mag den Einsatz von stark kontrastierenden Farbeindrücken. Im Bild Pesadillas imitiert Azpiri auf seine Art den Giger-Stil, grau-braun Töne, organische Strukturen, eine nackte Frauengestalt. Aber irgendwie schaut es gezwungen aus. Schöner sind die Bilder, in denen Azpiri loslassen kann und Bewegungen mit einfließen lässt wie zum Computerspiel Rocky.

Azpiris Phantasie und Zeichenstil sind angesichts neuerer Darstellungen von außergewöhnlichen Figuren moderner denn je. Neben den Frauengestalten, die auch in Männermagazine Einzug hielten, sind seine Monster beinahe etwas, was als Vorlage zu Monster AG gedient haben könnte.

Wer sich einen Eindruck über seine Arbeiten verschaffen möchte, schaue im Google-Suchergebnis zu Alfonso Azpiri.
Einen guten Eindruck vermittelt auch die kleine Galerie unter fictionalworlds.
Wer etwas über den erwähnten Alfons Mucha wissen möchte, schaut am besten auf der offiziellen Homepage nach, die es auch in einer deutschsprachigen Variante gibt.

[ mn ]


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