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Startseite » Film » THRILLER » Agenten sterben einsam

THRILLER: Agenten sterben einsam

Ausgabe: DVD
Produktion: 1968
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Inhalt:
Während des Zweiten Weltkriegs. Auf dem Weg zu einem Treffen mit Alliierten in Griechenland wird das Flugzeug, das General Carnaby transportiert, über Bayern abgeschossen. Da der General über geheime Kenntnisse einer zweiten Front gegen Deutschland verfügt, macht sich ein Kommandotrupp der Alliierten auf den Weg, ihn zu befreien, bevor die Deutschen den General zu Reden bringen können. - So scheint es zunächst.
Ein siebenköpfiges Team macht sich kurz darauf unter der Führung von Major Smith (Richard Burton) auf den Weg. Im tief verschneiten Alpenraum landet der Trupp mit Fallschirmen in der Nähe des auf einem Berggipfel liegenden Schlosses Adler. Bereits nach der Landung ist der erste der Soldaten tot. Genickbruch durch den Aufprall. - So scheint es zunächst.
Am Fuße des Berges gilt es, das Hauptquartier des deutschen Alpenkorps zu passieren und den Aufstieg in die scheinbar uneinnehmbare Festung des Feindes zu schaffen. Smith hat den Einsatz nicht unvorbereitet angetreten. Vor Ort erwartet ihn Hilfe, die ihm den Weg in das Schloss erleichtern soll. Leider entwickelt es sich dennoch nicht gut. Schließlich muss er nur zusammen mit dem amerikanischen Ranger-Lieutenant Schaffer (Clint Eastwood) an seiner Seite die Befreiungsaktion vorantreiben. Die Angelegenheit wird nicht einfacher, da die Deutschen ihnen sehr schnell auf den Fersen sind und es Verräter im Kommandotrupp gegeben haben muss. Allerdings sind Smith und Schaffer Profis. Ihnen ist jedes Mittel recht, ihren Auftrag zu erfüllen, wie die deutschen Verfolger alsbald feststellen. Und als es scheint, dass es keinen Ausweg mehr gibt, beginnt zuerst ein fein ausgedachtes Verwirrspiel, dem eine halsbrecherische Flucht folgt.

Meinung:
Günstig für eine Geschichte ist es stets, wenn Drehbuch-Autor und der Autor der Roman-Vorlage ein und dieselbe Person sind, wie in diesem Fall Alistair MacLean, der lange Zeit eine feste Größe in den Reihen der Spannungsroman-Autoren war.
Mit "Where eagles dare", auf Deutsch "Agenten sterben einsam", mischte er seine bevorzugten Themen Krieg und Spionage. Mit Richard Burton in der Rolle des Major Smith und einem jungen Clint Eastwood als Lieutenant Schaffer trafen zwei Schauspieler aufeinander, die sich ebenfalls in ihren Karrieren öfters in diesen filmischen Szenarien bewegten.
Beide bewegen keine Miene zuviel, Eastwood schon gar nicht - das Lächeln lernte er erst sehr viel später - und sie machten bereits 1968 späteren Actionkrachern vor, was der Spruch "Leichen pflastern seinen Weg" bedeutet. Spaß beiseite, wer die Handlung der Agenten, die hier keineswegs einsam sterben, verfolgt, wird sehr schnell feststellen, wo die Wurzeln heutiger Actionfilme liegen und wie wenig sich eigentlich geändert hat, wie sehr aktuelle Filme teils sogar hinterher hinken.
Richard Burton gehörte zur ersten Garde von Schauspielern. Wenn er auch Filme absolvierte, die nicht der Rede wert sind, ist "Agenten sterben einsam" sicherlich ein Höhepunkt seiner Karriere. Burton gibt seinen Major Smith trocken und zynisch. Die Freundin der Filmfigur Smith, gespielt von Mary Ure, erträgt sein karges Auftreten und vielleicht ist es der unterschwellige Humor, der ihn für sie attraktiv macht. Jedenfalls funktioniert nicht nur das Zusammenspiel der beiden, sondern insgesamt passen die aufgestellten Charaktere, die sich ganz auf ihren Einsatz konzentrieren.

Die Handlung des Films läuft nicht in Echtzeit ab, aber man gewinnt schnell den Eindruck, man sei als Zuschauer live dabei.
Man beobachtet die Vorbereitungen zur späteren Flucht, ohne den Nutzen zunächst erkennen zu können. Im Verlauf der weiteren Erzählung wird jedoch schnell deutlich, wie sehr die Handlung durchkonstruiert ist und wie wenig dem Zufall überlassen wird. - So scheint es.
Es gibt kleine logische Löcher. Warum entschließt sich Lieutenant Schaffer plötzlich einen deutschen Funker unbedingt mit dem Messer töten zu wollen, nachdem er sonst eine Handfeuerwaffe mit Schalldämpfer benutzte? Wie nicht anders zu erwarten, geht die Aktion denn auch daneben, weshalb der Funker von Smith per schallgedämpfter Waffe erschossen wird. Seltsamerweise hinterlassen diese Fehler keinen Bruch in der Spannung, die der Film aufbaut. Dafür läuft die Handlung zu schnell ab, weshalb sich der Eindruck der Echtzeithandlung aufdrängt.
Übersieht man großzügig Schaffers (Eastwoods) wahnsinniges Glück den Kugeln der deutschen Soldaten zu entgehen, während er sie reihenweise mit seiner Maschinenpistole ummäht, bleibt immer noch ein spannender Action-Streifen.

Erfreulich ist ein kleiner Auftritt eines mit einer beständig gentleman-sicheren Art spielenden Ferdy Mayne (General Rosemeyer). Bekannt aus Filmen wie "Tanz der Vampire", "Knight moves", "Der schwarze Hengst kehrt zurück" und "Conan der Zerstörer" spielt Mayne einen Deutschen, der ein ganz klein wenig zur Ehrenrettung der Soldaten beiträgt und die Feinde des Britischen Empire so nicht zur Gänze zu Barbaren verkommen lässt.

Fazit: Minus für kleine Mängel an der Handlung, mehrere Pluspunkte für absolute Spannung, die spätestens ab der Hälfte des Films in eine reine Achterbahnfahrt übergeht. Wer sich von dem realistischen Hintergrund des Zweiten Weltkriegs für einen Action-Film nicht stören lässt, bekommt mit "Agenten sterben einsam" einen sorgfältig inszenierten Kracher, der Arnie, Will und Co. immer noch etwas vormachen kann.

[ mn ]


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Agenten sterben einsam


 Geschichte
 Anspruch
 Humor
 Gewalt
 Erotik


Regie: Hutton, Brian G.
Kamera: Ibbetson, Arthur
Musik: Goodwin, Ron
Darsteller: Burton, Richard
Eastwood, Clint
Ure, Mary
Mayne, Ferdy


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