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COMEDY: Prom Queen - Einer wie keiner

Ausgabe: DVD
Produktion: 2004
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Marc Hall (Aaron Ashmore) ist 17 Jahre alt. Er besucht eine kanadische High School und steht kurz vor dem Abschlussball, eine Institution, die gerade jenseits des Atlantiks ein Muss für jeden Schulabsolventen ist. Marc ist schwul. Er verheimlicht es nicht, auch wenn es nicht jeder wahrhaben will und auch nicht unbedingt begeistert davon ist.
Sein Problem ist es, auf eine katholische Schule zu gehen. Gemäß der Vorschriften der katholischen Kirche ist seine Anwesenheit auf der Schule eher geduldet denn erwünscht. Angesichts der Tatsache, dass er kurz vor dem Abschluss steht, soll sich das Problem für die Schuloberen in Wohlgefallen auflösen.

Als Marc jedoch mit seinem Freund zum Abschlussball will, wird seine sexuelle Ausrichtung zu einem Politikum und einer Angelegenheit für die ganze Gemeinde.

Marcs Eltern, Emily (Marie Tifo) und Audy (Jean Pierre Bergeron), die sich bisher eher zurückhielten und sich zu seinem Verhalten ausschwiegen, sind plötzlich gezwungen, Stellung zu beziehen. Während Marcs Mutter nach Kräften (und sehr verzweifelt) für ihren Sohn eintritt, hat Marcs Vater einen deutlich stärkeren inneren Kampf auszufechten. Am Arbeitsplatz erfolgen die ersten Anfeindungen, als eine folgenschwere Neuigkeit bekannt wird.

Marc will gegen das Verbot, in Begleitung seines Freundes zum Abschlussball zu kommen, angehen. Da sich auch ein Anwalt in Sachen Menschen- und Bürgerrechte einschaltet, werden auch die Medien schnell auf Marc aufmerksam.
Außerdem greifen Marcs Freunde Charly (Tamara Hope) und Beau (Trevor Blumas) ihm unter die Arme. Mithilfe des Internets machen sie die Angelegenheit publik.

Marc, der sich mit seinen blauen Haaren nie versteckt hat, muss auf einmal feststellen, wie es ist, wirklich im Mittelpunkt zu stehen. Zum ersten Mal merkt er, wie tief die Angst vor dem Fremden in den Menschen sitzt und wie gern das Deckmäntelchen einer Religion vorgeschoben wird, um das Fremde draußen zu halten.

Auf beinahe märchenhafte Weise und mit einer gesunden Portion Naivität erzählt Prom Queen, wie die Einstellung zur gleichgeschlechtlichen Liebe zu einem Problem wird und einen Menschen in den Augen anderer abwertet.
Die Naivität ist in diesem Zusammenhang überhaupt nicht abwertend zu verstehen. Ganz im Gegenteil. Aus dieser einfachen Ausgangsposition ist es eher erschreckend, wie sehr sich ein Problem aufbaut, das keines ist.

Der Film baut sich durchaus auf zwei Sichtweisen auf. Die Ablehnung des Direktors zu Marcs Bitte, seinen Freund mitbringen zu dürfen, erfolgt sehr früh im Film. Marc sieht sich gezwungen, sein Coming Out gegenüber seinen Eltern endlich über die Bühne zu bringen, will er ihre Unterstützung erhalten.
Deine Haare sind blau gefärbt und in deinem Zimmer hängt ein Celine Dion Poster. Emily, die Mutter, ist eher über die Art und Weise der Verkündung dieser Neuigkeit überrascht. Angesichts der Ausstattung des Zimmers ihres Sohnes allerdings, war für sie nichts anderes zu erwarten.
Alles ändert sich jedoch mit der Tatsache, dass Marc das Thema auf den Tisch gebracht hat.

Die Sichtweise Marcs ist eine Seite der Medaille. Er erfährt, dass Schwule nicht nur Ablehnung erfahren und dass er durchaus die gleichen Chancen haben kann wie alle anderen auch.
Die Sichtweise der Eltern, obwohl nicht ganz so zentral, ist die weitaus berührendere. Einerseits ist Emilys Verzweiflung vor dem Ausschuss und in anderen Situationen wunderbar intensiv durch Marie Tifo dargestellt. Andererseits hat die vergleichsweise stumme Rolle des Vaters Audy mit Jean Pierre Bergeron ein Gesicht, das im wahrsten Sinne des Wortes völlig lautlos Bände spricht.
Das Erschrecken kommt in diesem Film für den Zuschauer wie kleine Piekser. Marcs Vater, der Ablehnung durch seine Arbeitskollegen und durch Homosexuelle erfährt. Der Schulausschuss, der seine Ablehnung begründet und als Zuschauer kann man der vernünftig und ruhig vorgetragenen Begründung nur schwerlich widersprechen.

Letztlich, und das ist beruhigend, greift auch die Komödie. Die Erstellung der Website für Marc durch Freunde, die sich in die Online-Homosexuellen-Szene einarbeiten, nur damit Beau (Trevor Blumas) im Gegenzug für sie Mädchen als Begleitung zum Abschlussball auftreibt. Oder Marcs Streifzug durch die Szene.
Schade eigentlich nur, dass das Happy End des Films durch das Menü der DVD vorweg genommen wird. Aber das war auch nicht anders zu erwarten. Der Weg dorthin weiß durch unerwartete Wendungen zu überzeugen, so dass keine Langeweile aufkommt.

Beide Daumen rauf für einen kurzweiligen Spaß mit (noch immer) ernstem Hintergrund.

[ mn ]


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Prom Queen - Einer wie keiner


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Regie: L’Ecuyer, John
Kamera: Warner, Glenn
Musik: Koftinoff, Gary
Darsteller: Ashmore, Aaron
Tifo, Marie
Bergeron, Jean Pierre
Hope, Tamara


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