SATIRE: Der Rotstift kreist


Hierzulande gipfelt der Sparzwang in der Kürzung von beamtlichen und regierungsangehörigen Weihnachtsgeldern. Regierungsmitglieder sollen zudem künftig mindestens bis 65 arbeiten. Auf diese Weise stellt Angela Merkel klar, dass sie Deutschland wenigstens 11 Jahre als Kanzlerin dienen will. Aus diesem Grund wollte der bayerische Ministerpräsident Stoiber auch gar nicht mehr in das Kabinett: Er ist bereits ein Jahr vor Ablauffrist und gemäß der neuen Prämisse macht er Platz für Leute, die noch einen Job brauchen. Für unentbehrlicher hält sich wohl Herr Müntefering, designierter Vizekanzler. Obwohl während des Wahlkampfes bereits von Erschöpfungszuständen geplagt, hält ihn das Erreichen des Rentenalters nicht von seinem Amt ab. Ist es doch das Einzige, was im nach dem Königsmord noch geblieben ist. Auf diese Weise zahlt er weiter in die Rentenkasse ein.

Die Ankündigung der designierten Kanzlerin ist so überwältigend nicht, da viele Politiker bereits oder bald in Rente gehen könnten: Peter Struck (Jahrgang 1943), Otto Schily (Jahrgang 1932), Hans Eichel (Jahrgang 1941), Wolfgang Clement (Jahrgang 1940), Manfred Stolpe (Jahrgang 1936), Heidemarie Wieczorek-Zeul (Jahrgang 1942) und und und.

Gemäß dieser Vorgaben muss sich die neue Truppe ordentlich anstrengen und wird uns im Sinne der urdeutschen Mentalität, Rekorde einstellen zu wollen, noch lange erhalten bleiben.
Wenigstens erklärt sich so Altbundeskanzlers Schröders wehrhaftes Auftreten gleich nach der Wahl: Er ist Jahrgang 1944. Er wollte einfach noch nicht in Rente. Andererseits kommt es ihm zugute, dass die neue Regelung noch nicht greift: Er hat angekündigt nach Amtsaustritt sein Bundestagsmandat niederlegen zu wollen.

Quelle: Von ganz links - Der kommunistische Busenfreund, Berlin, im Jahr 122 nach Marx

[ mn ]


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