SUPERHELDEN:
Die Ultimativen Fantastischen Vier 01

Verlag:
Panini ComicsHeft-Nummer: 1
Ausgabe: Heft
Original-Titel: Ultimate Fantastic Four 1 + 2
Erschienen: 10 / 2004
Der kleine Reed Richards ist soeben auf die Welt gekommen und zeigt schon eine gesunde Neugier an den blonden Haaren seiner Mutter. Leider rufen Wissensdrang und Intelligenz auch Neid und Missgunst hervor, wie Reed mit seinem Kopf in die Toilettenschüssel getaucht in der High School feststellen muss. Allerdings findet sich auch manchmal ein Freund, der seine Hand reicht, vorurteilsfrei: wie Ben Grimm.
Reeds Wissen und seine Phantasie brauchen ein Ventil. Seine Forschungen und Projekte stellen alles in den Schatten, was andere in seinem Alter sich ausdenken. Reed versucht seine Forschungen über Teleportation seinem Freund Ben zu erklären. Allerdings versteht dieser nur Bahnhof, vertraut Reed jedoch, dass es funktionieren wird.
Vorerst ist Reed aber auch nicht vor Rückschlägen gefeit.
Rückschlag oder nicht. In gewissen Kreisen wird man auf den intelligenten jungen Mann aufmerksam. Es bietet sich die Chance im Kreise anderer vielversprechender junger Leute zu forschen. Das Baxter Building in New York ruft.
Die Jahre vergehen. Reed lernt die Geschwister Sue und Johnny Storm kennen. Außerdem begegnet ihm ein verschlossener junger Mann namens Victor van Damme. Obwohl sein Vater nicht traurig darüber zu sein scheint, dass der Junge vorzeitig das elterliche Haus verlassen hat und Reed zweifellos bedrückt darüber ist, verlebt er doch eine glückliche Zeit.
Bis zu jenem schicksalhaften Tag.
Betrachtet man es genau, dann sind die ultimativen Geschichten altbekannter Helden in jenem neuen Universum, das Marvel selbst geschaffen hat, nichts anderes als ein Remake aus dem eigenen Haus.
Und jedes Remake muss sich am Original messen lassen - selbst wenn hinter Original und Nachahmung dieselbe Schöpferschmiede steckt. Da bisher Spider-Man, die Rächer (Die Ultimativen), Daredevil und die X-Men ultimativ geworden sind, musste das bekannteste Helden-Quartett, die Fantastischen Vier, einfach irgendwann folgen. Gemäß dem Prinzip, alles neu zu erzählen, beginnt die Geschichte tatsächlich bei Stunde Null, nämlich bei der Geburt von Mr. Fantastisch, Reed Richards, höchstpersönlich.
Das ultimative Universum besitzt noch eine weitere Grundlage, die nicht ganz so gewichtig in den Originalen vorhanden war: Realismus. Die Zeichnungen unterstützen diesen Aspekt sehr stark und sind - meinem Eindruck nach - sehr viel filmischer aufgebaut, als es damals der Fall war. Ohne Zweifel hat sich das Leseverhalten der Comic-Begeisterten über die Jahre hinweg geändert. Aber auch das zeichnerische Experimentierverhalten hat sich geändert. Perspektiven, Bildaufbauten und Seitenaufteilungen beschreiten immer neue Wege und bieten so eine tolle Abwechslung. Zwar ist nicht jeder Anblick appetitlich, wie ein Blick von unten in die Nasenlöcher von Dr. Molekevic zeigt, aber beweist auch die ungewöhnlichen Wechsel zwischen Nahaufnahmen und Totalen. Das ist handwerklich perfekt und durch eine klasse Kolorierung ein Augenschmaus.
Comics sind nicht das Größte auf der Welt, doch die Fantastischen Vier gehören zu den Figuren, die stets den Eindruck erweckten, ihre Macher haben sie mit viel Freude erzählt. Da sie außerdem zu den Figuren gehören, die schon recht lange "existieren", ist es kein Wunder, dass die Linie des respektvollen Erzählens auch in der Neuauflage beibehalten wird.
Die Geburtstunde des Comics selbst ist nicht ungeschickt gewählt. Die Vorbereitungen zum Kinofilm über die Fantastischen Vier laufen, einen Trailer gibt es auch schon zu bestaunen und Jessica Alba, der Dark Angel, wird die Fans als Sue Storm sicherlich zufrieden stellen.
Fazit: Ein sehr schöner Serienauftakt, wenn nicht sogar der schönste bisher im Ultimativen Universum.
Bildquelle: Panini Comics[
mn ]
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