SUPERHELDEN: The Punisher - Film-Adaption

Verlag: Panini Comics
Ausgabe: Heft
Original-Titel: Punisher The Movie 1-3
Erschienen: 06 / 2004

Inhalt:
Frank Castle ist Undercover-Agent des FBI. Sein Einsatz führt ihn zu einer Drogenübergabe in einen Hafen. Bewaffnete Einheiten greifen während des Drogenhandels ein. Frank Castles Undercover-Ego wird erschossen. Auch einer der Gangster muss sein Leben lassen, ein Neueinsteiger namens Bobby Saint. Leider ist er der Sohn einer hochgestellten Persönlichkeit des organisierten Verbrechens: Howard Saint. Saint will Rache. Doch zuerst weiß er nicht, an wem er sich rächen soll. Er lässt nachforschen. Da nicht jeder Cop und FBI-Agent mit einer sauberen Weste versehen ist und es eine Reihe unter ihnen gibt, die Schwachstellen haben und somit erpressbar sind, gelangt Saint an die von ihm gewünschten Informationen.

Castle weiß von alldem nichts. Er hat beschlossen, aus dem FBI auszusteigen. Ein großes Fest in Puerto Rico, bei dem Familienmitglieder aus allen Teilen der Welt anreisen, scheint eine gute Gelegenheit zu sein, um einen Schlussstrich unter sein altes Leben zu ziehen.
Zwischenzeitlich hat Saint erfahren, wer als Undercover-Agent dem Einsatz des FBI zugeteilt war. Mrs. Saint gibt den Befehl: Nicht nur der Mann, der für den Tod ihres Sohnes verantwortlich ist, soll sterben. Seine gesamte Familie soll ausgelöscht werden. Als das Killer-Kommando anrückt, wird tatsächlich ein Schlussstrich unter sein bisheriges Leben gezogen. Frank Castle wird offiziell für tot erklärt und startet seinen Feldzug.

Und wie er selber sagt: It’s not vengeance. It’s punishment.

Meinung:
Nach der ersten Verfilmung (1989) des Punisher-Comics aus dem Hause Marvel mit Dolph Lundgren, der damals auf der Höhe seiner Karriere war, tritt nun Tom Jane mit dem Totenkopf-T-Shirt des unnachgiebigen Bestrafers auf.
Der Schauspieler, bekannt aus dem Hai-Thriller Deep Blue Sea, darf nun in der für das Kino adaptierten Geschichte des Punishers ohne Rücksicht auf sich und andere seinen Rachefeldzug verfolgen.
Film-Adaptionen, also zurück ins Medium Comic, sind keine neue Erfindung. Bereits X-Men Zeichentrickfilme landeten so in Comics und spätestens seit der X-Men Kinoverfilmung erscheinen die Marvel-Film-Adaptionen auch hier mit schöner Regelmäßigkeit. Die Qualität ist sehr unterschiedlich. Während besagte X-Men Adaption eher ein Schuss in den Ofen war, begannen die Umsetzungen sich mit der neuen Verfilmung von Spider-Man zu steigern.

Die Film-Adaption zu The Punisher hält diese erreichte Qualität weiterhin aufrecht. Bei den Zeichnungen wird nichts dem Zufall überlassen. Es ist kein herausragender Stil, aber solide Arbeit. Comics sind zu einem guten Teil auch handwerkliche Arbeit und Zeichner wie Inker wissen, was sie tun.

Der Punisher ist, zumindest in der althergebrachten Geschichte und nicht mehr nach seiner Auferstehung, kein klassischer Marvel-Held. Frank Castle legt seine Gegner um und fertig. Seine Ziele sind Gangster und anderes Pack (mitunter auch mal Spider-Man). Bei seinen Aktionen verwendet er alles, was sich zum Töten verwenden lässt. Einerseits ist es ungewöhnlich, dass Marvel den Schritt wagt, ausgerechnet diese Figur erneut ins Kino zu bringen, andererseits liegt dieser Aktion wohl der Wunsch zugrunde auch ältere Leser für das Medium Comic zu begeistern. Die Geschichte ist klassisch und eigentlich gibt es da keine Überraschungen. Rächerfiguren haben uns Schauspieler wie Charles Bronson und Clint Eastwood reichlich präsentiert, weshalb der Punisher nur in Sachen Action einen Zahn zulegen kann. Am Grundgerüst der Story ändert er damit leider nichts. Leider kann die Film-Adaption die schauspielerische Präsenz von Tom Jane und John Travolta nicht auf das Papier übertragen.
Punisher ist nett zu lesen, unterhält und ist solide erzählt und gezeichnet, es ist kein Highlight, aber auch keine Dutzendware.

Bildquelle: Panini Comics

[ mn ]


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