SUPERHELDEN:
Superman - Birthright #1

Verlag:
Panini ComicsHeft-Nummer: 1
Ausgabe: Heft
Original-Titel: Superman – Birthright 1+2
Erschienen: 01 / 2004
Inhalt:
Der Planet Krypton. Der Wissenschaftler Jor-El testet eine Rakete nach der anderen, um eine Möglichkeit zu finden, damit eine Rettung seines Sohnes in greifbare Nähe rückt. Denn der Planet Krypton ist dem Untergang geweiht. Niemand wollte auf Jor-Els Warnungen hören, und nun ist es fast zu spät. Noch bevor Jor-El seine Tests beenden kann, ereilt die Kryptonier die Katastrophe. Der Wissenschaftler und seine Frau Lara legen ihren Sohn Kal-El, der nur ein Säugling ist, in den Frachtraum der Rakete. Bereits kurz nach dem Start des Weltraumvehikels vergeht Krypton in einer gewaltigen Explosion.
25 Jahre später in Afrika.
Ein junger amerikanischer Reporter namens Clark Kent recherchiert vor Ort im Auftrag des Ghana Dispatch für einen Bericht über gewaltsame Unruhen zwischen verfeindeten Stämmen. Clark freundet sich mit einem der führenden Aktivisten, Kobe Asuru, des Ghuri-Stammes an nachdem er ihm das Leben gerettet hat. Dieser gestattet ihm freundlich einen tiefen Einblick in die Mentalität der Menschen und erklärt, was die Ursache der Zwiste ist. Nicht mehr als die Tatsache, dass sich der Turaaba-Stamm als die überlegene, arbeitgebende Kaste sieht, während der Ghuri-Stamm auf die Gnade des anderen angewiesen ist.
Das friedliche Gespräch ist nur von kurzer Dauer. Die Attentäter schlagen erneut zu und einmal mehr gelingt es Clark seinen neuen Freund Kobe zu retten.
Dabei wird es für ihn zusehends schwieriger, seine wahren Fähigkeiten zu verbergen.
Meinung:
Es war nur eine Frage der Zeit, wann DC auf den Zug der neu erzählten Comic-Geschichten aufspringt. Marvel ist ihnen dort um einiges voraus, nimmt man zum Beispiel die Serien "Der ultimative Spider-Man", "Die ultimativen X-Men", "Die Ultimativen" und nicht zuletzt "Daredevil / Elektra".
Marc Waid hat sich im Auftrage von DC hingesetzt und Superman in das neue Jahrtausend geschrieben. Der Auftakt unterscheidet sich wenig von dem, was man bisher kannte. Kal-Els Begegnung mit seinen menschlichen Eltern mit auf zwei Seiten abgehakt. Dann ändert sich allerdings alles. Nicht Smallville, nicht Metropolis bilden das Auftakt-Szenario sondern Afrika. Nicht Superhelden sind die Gegner sondern normale Menschen, deren Gesinnung schlichten Hass und Rassismus entspringt.
Nicht oft hat sich Superman mit aktuellen Themen beschäftigt. Dieses Szenario ist denn auch typisch für die Erzählweise einer neuen Generation von Comics, die sich nah an der Realität halten wie zum Beispiel Captain America und der 11. September.
Während sich Superman, nein, Clark Kent, denn soweit ist unser Held noch nicht, mit der Gegenwart auseinandersetzt und seine Herkunft mittels eines Computers erforscht, der in der Rakete verborgen war, ist er auch ein junger Mann, der Erfahrungen sammelt. Schnell lernt all die Gewalt, zu der Menschen fähig sind, am eigenen Leibe kennen. Zwar ist er heroisch und hat bereits ein hohes Maß an Kontrolle über seine Fähigkeiten (anders als in der Fernsehserie Smallville), doch besonnenes Handeln hat er noch nicht gelernt.
Was soll man sagen? Autor Mac Waid macht seine Sache gut. Die Geschichte ist anders, wenngleich das Ende vorhersehbar ist und es im Sinne der neuen Realität-Mentalität der Comics auch nicht anders zu erwarten war. Das ist auch der einzige Wermutstropfen an der Geschichte.
Da wir schon bei den Marvel-Beispielen waren: Mit dem Zeichner Leinil Francis Yu stößt ein Marvel-Veteran ins DC-Universum vor, der schon die Serien "Wolverine" und "X-Men" hervorragend in Szene setzte und wo er ein fabelhaftes Gespür für schöne Bildkompositionen bewies.
Die Farben in diesem Comic sind sparsam, aber technisch perfekt gesetzt. Insgesamt ist der vorliegende erste Band der neuen Superman-Reihe ein guter Auftakt und für Fans, die Supie einmal anders erleben wollen, absolut empfehlenswert.
Bildquelle: Panini Comics[
mn ]
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