SCIENCE FICTION:
Maddrax 1 - Der Gott aus dem Eis

Verlag:
Bastei VerlagHeft-Nummer: 1
Ausgabe: Heft
Das Ende der Welt ist nahe. Ein riesiger Asteroid rast auf Kollisionskurs mit der Erde zu. Der 8 Februar 2012 ist der letzte Tag einer Menschheit, wie wir sie kennen. Eine kleine Jagdfliegerstaffel unter dem Kommando von Commander Matthew Drax soll das Eintauchen des Kometen in die Erdatmosphäre beobachten. Der Einschlag trennt die einzelnen Flugzeuge voneinander. Drax muss notlanden. Eine Realitätsverschiebung verursacht durch den Aufschlag des mehrere Kilometer großen Gesteinsbrockens verschlägt Drax in eine Zukunft, die ihn an den Rand des Wahnsinns bringt.
Als er nach seinem Absturz am Boden wieder erwacht, sieht er eine halbnackte Barbarin, die mit einem Schwert gegen mannsgroße Ratten kämpft. Zwar kommuniziert er noch kurz mit der Barbarin, die sich Aruula nennt, doch er wird wieder ohnmächtig. Das Erwachen macht ihm deutlich, dass er sich nicht in einem Traum befindet.
Der Komet hat die Erde vollkommen verändert. Die Menschen wurden in verschiedene Rassen aufgespalten. Die Tiere sind vielerorts mutiert. Auf riesigen Heuschrecken kann ein Mensch nun reiten, halbintelligente Ratten, Taratzen, kämpfen beständig gegen Menschen, unterirdisch lebende Riesenwürmer stellen eine beständige Bedrohung für die Menschen dar.
Der Stamm, der Drax aufnimmt, hält den Mann, der vom Himmel fiel, für einen Gott. Ein Irrtum während seiner Vorstellung verstümmelt seinen Namen zu Maddrax. Mit Hilfe von Aruula, die medial begabt ist, lernt Drax sich in seiner neuen Umgebung zurecht zu finden. Die Wanderung des Stammes von den eisigen Höhen in die gemäßigten Täler gerät wegen fortwährender Angriffe zu einem Horrortrip.
Ein Comic aus deutschen Landen ist selten, ein Comic, der außerdem noch Spaß macht und spannend zu lesen ist, ist vermutlich noch seltener.
Der Comic basiert auf einer Heftserie aus dem Bastei-Verlag, der sich in so erfolgreiche Serien einreiht wie John Sinclair, Professor Zamorra, Jerry Cotton und andere. Das Konzept ist aber ein völlig anderes. Maddrax ist ein Genre-Mix aus Science Fiction mit sehr viel Endzeit-Flair und vereinzelten Fantasy-Elementen oder Horror. Faszinierend ist die Tatsache, dass diese Mischung funktioniert. Als Leser und Genre Fan findet man sich sofort zurecht. Man fühlt sich erinnert an den Planeten der Affen oder auch Barbarella. Für jeden ist etwas dabei.
Der Comic schafft es, sich in seiner Machart in jene der amerikanischen Heft-Comics einzureihen. Das ist kein Zufall, da Zeichner Bernhard Kolle auch für den bekannten amerikanischen Verlag Dark Horse zeichnete.
Mitunter gibt es Bilder, aber auch Seiten, wo der letzte Schliff zu fehlen scheint. Doch diese kleinen Fehler, wenn man sie als solche bezeichnen will, sind vernachlässigbar, weil der Gesamteindruck stimmt. Kolorist Jürgen Speh liefert eine sehr gute Arbeit ab. Er ist bereits mit dem Thema vertraut, da er die Illustrationen zum Maddrax-Rollenspiel erstellte. Der versierte Comic-Künstler ist auch für seine Comic-Serie Horst bekannt.
Die Handlung ist straff durcherzählt und vereint die ersten beiden Bände der Romanreihe in sich.
Genre-Fans können bedenkenlos zugreifen.
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mn ]
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