Startseite
Kreativ-Ecke
Fiction Zone
Webcomics
Netz-Report
Aktionen
Rezensionen
Roman
Comic
Film
Infos
Impressum
FAQ
Startseite » Comic » SCIENCE FICTION » Judge Dredd #1 - Die grüne Insel

SCIENCE FICTION: Judge Dredd #1 - Die grüne Insel

Verlag: Egmont Fleetway Deutschland
Heft-Nummer: 1
Ausgabe: Heft
Original-Titel: Emerald Isle
Erschienen: 2000
ISBN: 3-85386-346-7

Die grüne Insel
Das einstige Irland ist zu einem riesigen Urlaubs-Vergnügungspark geworden. So manchem Einwohner gefällt diese zur Schau gestellte Glückseligkeit nicht. Separatisten ermorden den Botschafter der grünen Insel in Mega-City One - das Tatgeschoss: eine Kartoffel. Damit rufen sie Judge Dredd auf den Plan. Da man die diplomatischen Beziehungen zur grünen Insel bedroht sieht, schickt man Judge Dredd über die Atlantik-Brücke, um den Fall aufzuklären.
Bislang sah man dort die Aufklärung von Straftaten und den Umgang mit Verbrechern etwas lockerer. Mit einem gewissen Staples aus Mega-City One haben sich die Separatisten allerdings Verstärkung geholt, die ein anderes Kaliber ist als jene Weicheier vor Ort. Staples erfährt schnell, wer ihm da über den Atlantik gefolgt ist. Dem erfahrenen Verbrecher bereitet es keinerlei Probleme, seine irischen Kumpane zu einem richtigen Massaker zu überreden, das alle Touristen für immer fernhalten wird.
Da trifft er mit Judge Dredd auf den Richtigen, der sich bisher auf Wunsch des ihm zugeteilten irischen Jugde zurückgehalten hat.

Die Wanstschlacht
Mega-City One wimmelt vor verbotenen Aktivitäten. Eine davon ist die Wanstschlacht, ein Zweikampf von übergewichtigen Männern, bewaffnet mit grauenhaften Sägen und Knüppeln und wer den anderen auffrisst, bekommt sogar Bonuspunkte.
Für Judge Dredd ist diese Aufgabe kaum der Rede wert. Zwar drängen sich um den Ring zweihundert Zuschauer, der Gewinner des Kampfes bekommt es mit einem Allosaurus zu tun, aber all das genügt nicht, um Judge Dredd aus der Fassung zu bringen. Am Ende steht wie immer nur einer.

Autor Garth Ennis ist mittlerweile berüchtigt. Sein satirischer Erzählstil wurde inzwischen schon nachgeahmt, gemäß dem Prinzip, dass nur Gutes kopiert wird. Judge Dredd ist nicht der typische Held, er ist sozusagen der J. R. Ewing des SciFi-Comics. Gemein, unnachgiebig in der Erreichung seiner Ziele, dem Einhalten von Recht und Ordnung und gesegnet mit einem sehr dunkelschwarzen Humor. Ursprünglich erfunden von John Wagner und dem Zeichner Carlos Ezguerra zog die Figur des "Polizeirichters" Dredd immer weitere Kreise. Die Band Anthrax widmete dem Comic-Charakter sogar einen Song mit dem Titel "I am the law". Judge Dredd schaffte es auch auf die Kinoleinwand mit Sylvester Stallone in der Titelrolle. Stallones kantiges Kinn passte sehr gut, der Humor schaffte es nicht ganz mit auf die Leinwand.
Bei aller Kultigkeit sind die Geschichten um Judge Dredd auch gewöhnungsbedürftig, eigentlich wie alles, was einen eigenen Weg geht. Entsprechend kann die Comic-Reihe die Leserschaft nur in zwei Hälften spalten.

In der Geschichte "Die grüne Insel" (Emerald Isle) kämpfen die irischen Terroristen mit Kartoffelgeschossen, da gewöhnliche Munition für sie zu teuer geworden ist. Ähnlich des "Lawgivers", der Schusswaffe der Judges, die auf Zuspruch die Munitionsart wechselt, funktionieren die Waffen der Terroristen und verschießen wahlweise ganze Knollen, Pommes Frites oder Püree. Klingt merkwürdig? Ist es eigentlich auch, dabei ist es nur ein Fallbeispiel für den Humor der Reihe, der es nicht auf Hintergründigkeit oder Plattheit anlegt, sondern schlichtweg so ist, wie er ist. Meeresgetier, das Radiowellen auffängt und nachsingt und trotzdem gejagt wird. Klingt merkwürdig? ...
Neben dem Humor geht es knallhart zur Sache. Fast hat es ein wenig von John Wayne in der Zukunft. Der Duke war auch nicht für seinen Humor bekannt, sondern dafür, dass sein Schießeisen stets ins Schwarze traf. In jedem Fall gehört Judge Dredd in kein Comic-Regal, das für Kids erreichbar ist.

Noch ein Wort zum Zeichenstil. Obwohl erst wenige Jahre alt, wirkt es ein wenig altmodisch. Die Farbgebung ist nicht sehr aufwendig, wirkt mit dem Marker aufgetragen, unterstreicht aber die Schnelligkeit der Episoden. Steve Dillon, der Zeichner, bringt einen ähnlichen Strich auf das Papier wie Altmeister George Pérez, teilweise etwas spartanisch, aber auch sehr akkurat.
Wer SciFi-Geschichten der anderen Art mag und vielleicht etwas gelangweilt durch aktuelle Superhelden-Geschichten blättert, wird vielleicht von Judge Dredd positiv überrascht.

Bildquelle: Egmont Fleetway

[ mn ]


«Zurück | Seitenanfang

Judge Dredd #1 - Die grüne Insel


 Geschichte
 Bilder
 Farbe
 Anspruch
 Humor
 Gewalt
 Erotik


Autor: Garth Ennis
Zeichner: Steve Dillon
Übersetzer: Frank Neubauer


ABENTEUER
ALIENS
CARTOON
DAREDEVIL
FANTASY
HORROR
SCIENCE FICTION
SPIDER-MAN
SUPERHELDEN
THRILLER
X-MEN


Werbung