SCIENCE FICTION:
Athena Inc. - The Manhunter Project 2
Verlag:
InfinityHeft-Nummer: 2
Ausgabe: Heft
Erschienen: 10 / 2006
ISBN: 3938192399
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Gwen hat ein Problem. Johnnie, ein Manhunter, prügelt auf sie ein und will sie aus Rache töten. Gwen weiß überhaupt nicht, wie ihr geschieht. Die einzige, die helfen könnte, ist Mary, ihr zweites Ich, doch Mary gelingt es nicht, die Kontrolle über den Körper zu gewinnen.
Gwen ist hilflos. Sie verfügt nicht über die kämpferischen Eigenschaften, die Mary so überragend in ihrer Rolle als Attentäterin machen. So überragend, dass sie sogar gegen drei Exemplare aus ihrer
genetischen Familie bestehen konnte. Die Gewalt, die sie dabei anwandte, hat ihr Johnnie noch nicht verziehen. Der technisch eher notdürftig reparierte Kehlkopf, mit dem er Gwen gegenüber tritt, heizt seine Rachegefühle nur noch mehr an.
Gwen steht die Verfolgungsjagd eine kleine Weile durch – nicht ganz ohne Hilfe. Ihr Problem ist, dass sie nicht nur gegen ihren Verfolger kämpfen muss – den sie als Mischung aus Billy Idol und Terminator beschreibt. Zu allem Übel tobt in ihrem Inneren ein Kampf zwischen zwei Egos um die Vorherrschaft über den Körper. Für Mary ist klar: Sie muss gewinnen, ansonsten wird Johnnie von ihnen beiden nichts übrig lassen.
Interne Machtkämpfe gibt es auch in der Schaltzentrale der Macht, wo die Steuerung der Manhunter zusammenläuft. Morgan, Vorsteher des Projekts, erhält von allen Seiten kleine Nadelstiche, derer er sich immer wieder scharf zu erwehren weiß – immerhin ist er der Chef über Killer, die auf Knopfdruck aktiviert und deaktiviert werden können. Allerdings funktioniert das auch nicht mehr so leicht, eine Tatsache, die Morgans Mitarbeiter zusehends nervös werden lässt, denn was ein außer Kontrolle geratener Manhunter anrichten kann, können alle am Beispiel Johnnie live auf den Bildschirmen verfolgen.
Es ist gut, wenn ein
moderner Frankenstein wie Morgan die Taten seines Monsters durch dessen Augen verfolgen kann. Mary, die irgendwann die Oberhand gewinnt, hat inzwischen gelernt, diese Überwachung zu überlisten und taucht nun unter. Und Morgan weiß: Es hat keinen Sinn, Mary zu suchen – denn sie wird zu ihnen kommen, um die Angelegenheit endgültig abzuschließen.
@thena Inc. – The Manhunter Project geht in die abschließende zweite Folge – es könnte eine Fortsetzung geben, aber das wäre eine völlig eigenständige Geschichte. (Da das Thema mir in seiner Machart außerordentlich gefällt, hätte ich nichts gegen eine weitere innovative Geschichte dieser Art.)
Zeichner
Jay Anacleto liefert die bereits gewohnt gute Arbeit ab. Manche Szenen, besonders im Kampf zwischen Gwen/Mary und Johnnie, vermitteln den Anschein, als hätten Originalfilmbilder als Vorlage des Comics gedient und es handele sich letztlich um nichts anderes als eine Umsetzung zum Film.
Die Geschichte bietet sich für eine Verfilmung geradezu an, besonders der Schluss des vorliegenden Bandes ist eine ziemliche Anspielung darauf. Wer sich die Zeichnungen genau betrachtet, könnte sich eine Charlize Theron als Gwen/Mary vorstellen und einen Anthony Hopkins als Randall. Wenigstens bei letzterem meinte ich eine starke optische Ähnlichkeit festzustellen.
Optisch bleibt
@thena Inc. – The Manhunter Project also ein Leckerbissen.
Was die Fortsetzung aber noch spannender macht, ist die Erzählweise, die Autor
Brian Haberlin hier vorlegt. Ein Zug, dessen Bremsen versagen, der weiterhin beschleunigt – so ungefähr lässt sich das Tempo beschreiben, mit dem die Geschichte vorangetrieben wird.
Die Konflikte der Figuren untereinander, der Konflikt von Gwen und Mary, diese ungewöhnliche Konzeption erlaubt Haberlin auch das
Hakenschlagen, der Einbau unvorhersehbare Wendungen. Science Fiction- und Thriller-Fans kommen voll auf ihre Kosten. Man darf gespannt sein, was sich Brian Haberlin für zukünftige Projekte ausdenken wird. Sicher ist, dass er mit dieser Geschichte die Messlatte zum Vergleich sehr hoch gehängt hat.
[
mn ]
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