SCIENCE FICTION:
Negation #8

Verlag:
CrossGen ComicsHeft-Nummer: 8
Ausgabe: Heft
Der göttliche Imperator Charon eroberte sein chaotisches Universum und schuf ein Sternenimperium, bekannt als: Negation.
Die Aktion zur Befreiung des inhaftierten Führers der Widerstandsbewegung ist angelaufen. Nachdem der Auftakt noch einigermaßen reibungslos verlief (Band 7), erwartet das Einsatzkommando nun ein wahrer Horror. Dem Häftling wurde als Bewacher ein Lawbringer zugeteilt. Dem haben die drei Befreier eigentlich nichts entgegen zu setzen. Einzig Matua, ein Bewohner des Planeten Ciress, in Dschinn-Magie geschult, könnte die monströse Kreatur besiegen. Aber Matua kennt auch den Preis für diesen Sieg. Sein Unterbewusstsein offenbart ihm diese Gewissheit. Er reist in der Zeit zurück, sieht Freunde von einst, seine Familie, die er verlor. Und er weiß, wann und wo er sie wieder sehen wird: Obwohl sein Lehrer es ihm damals ausdrücklich verbot, setzt Matua seinen tödlichsten Zauber in einem geschlossenen Raum ein. Der Lawbringer wird besiegt, aber Matua bezahlt auch den Preis dafür.
Matuas Verlust spaltet die Flüchtlingsgruppe um den Menschen Kaine. Die meisten fühlen sich mehr zu dem Atlanter Gammid hingezogen. Auch der befreite Widerstandsführer scheint nicht die Rettung zu bieten, die sie alle erhofft hatten. Mit dem Gebot, sich nicht gefangen nehmen zu lassen und dass er sie beizeiten wissen lassen werde, wann und wo er sie einzusetzen gedenke, flüchtet der Aufrührer mit einer anderen Gruppe befreiter Gefangener.
Hinter den Kulissen gärt es. Imperator Charon entzieht seinen Lawbringern die Befugnisse und setzt eine neu geschaffene Gruppe auf die Flüchtlinge um Kaine ein. Evinlea indessen glaubt, sie könne geschickt taktieren und so ihre eigenen Interessen schützen, indem sie dem Imperator einen Handel anbietet. Aber sie hat sich getäuscht. Mit einem Bezwinger von Universen handelt man nicht – auch nicht, wenn einem gottgleiche Kräfte zueigen sind.
Die Kreaturen der Negation-Serie sind die heimlichen Stars. Sie stehen repräsentativ für den Einfallsreichtum und die Portion Humor, die in einer Space Opera möglich sind. Die Lawbringer, Kinder des Imperators, sind Scheußlichkeiten allererster Güte – wobei immer noch ungeklärt ist, warum der Imperator in seinem Inneren glüht wie alle Galaxien zusammen und entsprechend gut aussieht, während seine Kinder ausschauen wie aus einem Giger-Alptraum entsprungen.
Bisher kannte der Leser genau solche Kreaturen unter den Lawbringern. Wieder einmal zeigt sich, dass die Serie sich auch durchaus selbst auf die Schippe nehmen kann. Der befreite Lawbringer, für den Matua sein Leben ließ, erinnert eher an eine äußerst merkwürdige Muppet-Figur, klein, beinahe niedlich, wären da nicht diese wahnwitzigen Kräfte, die jeden Anflug von Spot im Keim ersticken können.
Am Beispiel der Zeichner Paul Pelletier und Dave Ross sieht der Betrachter was geschieht, wenn "Gut" mit "Sehr gut" verglichen wird und wo der Unterschied liegt. Pelletier ist ein Meister seines Fachs. Ross ist gut und sein Stil ist schön, aber gegen Pelletier kann er nur zweiter bleiben. Die Darstellung der einzelnen Gestalten von Pelletier reiht sich nahtlos in jene wunderbaren Produktionszeichnungen wie man sie von Projekten wie Star Wars her kennt. Neben Detailfreude ist über allem stets der Humor zu sehen. Das Hundejunge, ein Kaliman-Retriever, ist ein wirklich gutes Beispiel dafür. So klein und knuffig, trotzdem sind die Formen erkennbar, wie sie von dem ausgewachsenen Exemplar der Vorgängerbände her bekannt sind.
Humor ist Trumpf. Ein sehr gutes Beispiel ist die Namenssuche für das Hundejunge.
"In diesem Fall soll er Exor heißen. Zu Ehren meines treuen tragisch verstorbenen ersten Offiziers."
"Kommt gar nicht in Frage. In meiner Heimat ist Exor der Markenname eines Zäpfchens gegen Pilzbefall. Da können wir ihn gleich Arschseuche nennen."
"Hundenasi?"
"Mister Schwabbel?"
Die Echsenlady klärt die Situation schließlich. Der Name, den sie in die Runde wirft, bedeute so viel wie König der Hunde. Einzig Kaine ist misstrauisch und er erkundigt sich flüsternd, was der Name wirklich bedeutet.
Die Echsenlady antwortet ebenso flüsternd: "Lecker Essen."
Unabhängig von den grafischen Vorarbeiten der Zeichner, dem Humor des Autors, ist es auch dem übrigen grafischen Team zu verdanken, dass die Negation-Reihe ein Augenschmaus ist. Hier sind es besonders die Farbgeber Laura Martin, Eric Gurrero und John Raunch, die einen ordentlichen Teil zum Gelingen des vorliegenden Bandes beitragen. Gerade John Raunch hat mit seiner Arbeit im letzten Drittel ein wirkliches Feuerwerk hingelegt. Der Kampf der allgewaltigen Evinlea gegen die neue Einsatzgruppe des Imperators ist mit seinen wohl angelegten Grün- und Rottönen atmosphärisch sehr dicht gestaltet.
Beide Daumen rauf für einen Band, der mit einem sehr guten Auftakt und einem grandiosen Ende aufwarten kann.
[
mn ]
«Zurück | Seitenanfang