SCIENCE FICTION:
Gun Blaze West #2

Verlag:
Egmont Manga u. AnimeHeft-Nummer: 2
Ausgabe: Taschenbuch
Erschienen: 2003
ISBN: 3-89885-758-1
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"Ich will wissen, wie stark ich bin und wie viel stärker ich werden kann. Deshalb wurde Gun Blaze West mein Ziel und ich verließ meine Heimat." (Viu Bannes)
Der 14jährige Viu Bannes hat einen Traum. Er möchte die berüchtigte Stadt Gun Blaze West finden, die Heimstatt der besten Outlaws, die der Wilde Westen zu bieten hat. Doch Gun Blaze West ist ein Mythos. Niemand kann mit Sicherheit sagen, ob es überhaupt existiert.
Bei einem Streit mit Kevin, dem Türsteher des Saloons "Bella Donna", wird Viu von Will Johnston mit einem Lassotrick gerettet. Kevin will sich diese Schmach nicht gefallen lassen. In seinem Zorn zündet er das Haus von Will und seiner Schwester Carol an. Die drei können sich so eben noch aus den Flammen retten. Viu kennt nur noch ein Ziel: Rache. Nicht nur Kevin soll seinen Zorn erfahren, sondern das gesamte Rattenloch "Bella Donna" gleich mit. Sein Freund Will zögert. Er muss auf seine Schwester aufpassen und kann sie nicht im Stich lassen.
Viu geht alleine.
Zur Erbauung der übrigen Outlaws soll Viu im Saloon gegen Kevin kämpfen. Als Kevin beginnt unfaire Tricks einzusetzen, ist Will doch noch zur Stelle, um seinem Freund beizustehen. Und wie Viu versprochen hat, geht dabei auch gleich das ganze "Bella Donna" zum Teufel.
Gemeinsam machen sich Viu und Will auf den Weg nach Gun Blaze West, das gemäß der Legende weit im Westen der USA liegen soll. Auf ihrer Reise treffen sie auf den Zirkus "East and West Little Circus", ein Zirkus, dessen Artisten außergewöhnlicher Natur sind. Der Besitzer des Zirkus und die kleine Japanerin Colice Satoh sind die herausragenden Stars. Ihre Fähigkeit, die Concentration One zu erreichen, ermöglicht ihnen die Durchführung der unglaublichsten Tricks und Darbietungen, die für jeden anderen lebensgefährlich wären.
Da Viu im entscheidenden Moment die Koordination mit den Augen verfolgen kann, ist es für Colice ein Beweis, dass Viu auch über das Talent zu Concentration One verfügt. Bevor Viu jedoch übermütig werden kann, wendet Robert Rodriguez, der Besitzer des Zirkus, einen Trick an, um Vius Mütchen zu kühlen. Er stellt Viu eine unmöglich zu lösende Aufgabe. Viu übt und übt und übt, aber er die Zielaufgabe nicht lösen, keine seine Kugeln trifft auf die gewünschte Entfernung ins Ziel. Und ausgerechnet im schlechtesten Augenblick stellt sich Viu ein fremder Outlaw in den Weg, der für immer verhindern möchte, dass Viu sein Ziel Gun Blaze West erreicht.
Der Stil von Autor und Zeichner Nobuhiro Watsuki schaut ungeheuer einfach aus, doch wie schon andere Größen wie Möbius beweisen haben, ist einfach ausschauend nicht gleich einfach gemacht. Natürlich gehen die Stilrichtungen eines Möbius und eines Watsuki meilenweit auseinander, doch die klare Strichführung ist beiden auf ihre Art gemein.
Watsukis Zeichnungen erinnern ein wenig an alte Comic-Strips, wie sie vor vielen Jahrzehnten Bestandteil von Tageszeitungen waren. Seine Hauptfigur Viu Bannes wirkt gar nicht so mangaesk wie man es üblicherweise vorfindet und fällt so ein wenig aus dem Rahmen. Auch andere Figuren wie Kevin, der Killer aus dem "Bella Donna", oder Robert Rodriguez, der Zirkusbesitzer, wirken nicht so, als seien sie einem Manga entsprungen. Erfreulich sind die Character Files, die zwischen den einzelnen Kapiteln eingebaut sind. Autor Watsuki stellt hier nicht nur seine Charaktere im Detail vor, sondern lässt seine Gedanken zur Entstehung der Figuren Revue passieren. Dieser Blick hinter die Kulissen ist sehr interessant, denn neben seiner Beschreibung zum Design der Figuren, erklärt er auch, woher er seine Inspiration für diesen oder jenen Charakter bekommen hat.
Die Handlung ist streng in schwarz und weiß gegliedert. Die Guten werden zwar sehr geprüft und müssen so manche Gefahr bestehen, aber die einzigen, die wirklich ihr Fett weg bekommen, sind die Bösen. Gemäß der Richtlinien, die Watsuki in seinen Character Files beschreibt, sind diese Bösen auch direkt auf den ersten Blick zu erkennen. Mit der Figur des Rodriguez gestattet sich Watsuki zwar einen Ausreißer, da der Zirkusbesitzer wegen seiner Vergangenheit ein wenig zwielichtig angelegt ist – seine Augen leuchten grundsätzlich – aber da Rodriguez während der gesamten Handlung sich neutral, geheimnisvoll gibt, passt es auch gut ins Konzept.
Gun Blaze West ist ein Manga, der für Kinder, besser gesagt Jungen, gut geeignet ist, die Spaß an Western-Atmosphäre haben. Will man einen Vergleich ziehen, hat es etwas von einer Jack London-Atmosphäre. Die östlichen Einflüsse sind unübersehbar, aber auch nicht sehr stark ausgeprägt. So mag der vorliegende Manga auch ein guter Einsteigerband sein. Nach viel Spaß und Spannung hat man die Hauptfigur Viu Bannes am Ende auch lieb gewonnen.
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mn ]
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