HORROR:
Witchblade: Obakemono #1

Verlag:
Infinity VerlagHeft-Nummer: 1
Ausgabe: Heft
Original-Titel: Witchblade Obakemono
Erschienen: 2004
Shiori hat einen Alptraum. Ihr Ehemann wird während einer großen Schlacht gegen den Feind getötet. Und im Augenblick der höchsten Verzweiflung erscheint eine Waffe, übermächtig, mit der Shiori alle Feinde besiegen kann: die Witchblade.
Der Traum endet, Shioris Mann ist tot und der Drang, die Witchblade zu finden, bleibt.
Mit den getreuen Zwillingen Yuka und Aya an ihrer Seite kennt Shiori nur noch ein Ziel, die Rache für den Tod ihres Mannes. Die Witchblade, das magische Schwert, ist ihr in einer Vision erschienen und es steht für Shiori außer Frage, dass sie die Waffe finden wird. Aber ihre Vision erwähnt nicht, dass sie diesen Weg nicht alleine gehen werden. Als die drei Reisenden ein Dorf passieren, schließt sich ihnen eine Kaminkehrerin an. In der Nacht stößt noch das Mädchen Ren zu ihnen, das das Leben im Dorf nicht mehr ausgehalten hat. Ein Kind kann auf einer solch gefährlichen Reise eine Belastung sein. Da bietet sich die Kaminkehrerin an, das Mädchen auszubilden.
Denn Gefahren drohen. Auf der anderen Seite einer Brücke stellt sich ihnen eine Bogenschützin in den Weg und verlangt Wegzoll.
"Dieses Werk ist eine Hommage an die Kurosawa-Filme, die mich inspiriert haben. Akira Kurosawa lebte von 1910 bis 1988 und schuf eine Fülle von Filmen, die nicht geringen Einfluss hatten auf Steven Spielberg, George Lucas und viele andere."
Für einen Comic ist es nicht einfach Atmosphäre zu erzeugen. Im Gegensatz zum Film fehlen ihm Ton und Musik, im Gegensatz zum Roman fehlen ihm, will er eine gewisse Geschwindigkeit und eigene Erzählstruktur aufbauen, lange Passagen, in denen Details herausgearbeitet werden können.
Der von der Autorin Fiona Kai Avery erwähnte Akira Kurosawa war ein Regisseur, der sehr bildgewaltig arbeitete und seinen Zuschauern auch zutraute, mitdenken zu können. Filme wie "Yojimbo", "Shichinin no samurai", "Kagemusha" oder "Ran" beeinflussten nicht nur die erwähnten Regisseure sondern auch Western-Veteranen wie Sergio Leone oder John Sturges. Während letztgenannte aus der fernöstlichen Vorlage einen Western machten, hält sich Avery enger an ihr Vorbild.
Der erste Teil von "Witchblade: Obakemono" ist der Auftakt einer Heldengeschichte im Stile der sieben Samurai und gleichzeitig hat es etwas von einem klassischen Road-Movie, in dem sich die Mitstreiter nicht nur der Reihe nach finden, sondern auch während der Reise gegenseitigen Respekt erlernen und an ihrer Aufgabe wachsen. Das Bemerkenswerte an der Geschichte ist, dass die Witchblade nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Der Anteil dieser magischen Waffe ist sogar so gering, dass man eigentlich darauf hätte verzichten können, denn die Geschichte ist wirklich schön erzählt und nur Frauen zu Hauptfiguren einer klassischen Abenteuergeschichte zu machen, ist selten genug.
Vielleicht dachten die Initiatoren des Projekts, die Geschichte brauche noch einen zusätzlichen Anheizer für den Verkauf. Dabei wäre dies alleine schon wegen Billy Tans feinem Zeichenstil gar nicht notwendig, denn es gelingt ihm außerordentlich gut, das japanische Flair einzufangen und die Charaktere gut herauszuarbeiten. Da es sich zusätzlich noch um den ersten Teil eines abgeschlossenen Dreiteilers handelt und die Geschichte wirklich bisher eine äußerst gelungene Hommage ist, lässt sich nur sagen: Nicht entgehen lassen.
Bildquelle: Infinity[
mn ]
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