HORROR:
B.U.A.P. #1 - Hohle Erde
Verlag:
Cross CultHeft-Nummer: 1
Ausgabe: Hardcover
Erschienen: 11 / 2005
ISBN: 3-936480-20-6
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Hohle Erde
Liz Sherman sucht immer noch nach einem Weg, um die Flammenkräfte, die in ihr schlummern, in letzter Konsequenz unter Kontrolle zu bekommen. Hoch im Gebirge des Ural findet sie Unterschlupf in einem uralten Kloster.
Für die übrigen Sonderagenten der Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen, kurz B.U.A.P., hat sich in der Zwischenzeit vieles verändert. Nicht nur Liz hat die Behörde verlassen, auch Hellboy, der lange Zeit das maßgebliche Element dieser Organisation war, ist fort. Abe Sapien hat ebenfalls den Entschluss gefasst, diesen Teil seines Lebens hinter sich zu lassen.
Kate Corrigan hat eine wichtige Rolle innerhalb der Organisation übernommen. Ihr kommt die Aufgabe der Mittlerin zwischen den Behördenoberen und den Sonderagenten zu. Obwohl sie Abe von Herzen zu überzeugen versucht und das Team sogar durch Roger, den Homunkulus, und protoplasmatischen Agenten Johann Kraus ergänzt wird, will Abe seine Arbeit bei B.U.A.P. beenden.
Zu diesem Zeitpunkt meldet sich Liz. Ein übersinnlicher Hilferuf der jungen Frau erreicht Abe, als er gerade seine Sachen zusammenpackt. Nun gibt es nur eines: Das Team macht sich auf den Weg in den Ural. Und sie müssen sich beeilen, denn sonst wird Liz nicht überleben.
In
Der Killer in meinem Kopf gibt es ein Wiedersehen mit
Lobster Johnson, jenem geheimnisvollen Helden, dem die
Hellboy-Leser bereits in
Sieger Wurm begegneten.
Allerdings steht Abe Sapien deutlich im Mittelpunkt des Geschehens. Mit der Kurzgeschichte
Abe Sapien versus Wissenschaft und der Seemannsgeschichte
Die Trommeln der Toten erfahren die Leser sehr viel über den Charakter des
Fischmenschen.
Die Erzählung
Hohle Erde ist gemäß ihrer Thematik brandaktuell. Die Reise in das Innere der Erde reiht sich nahtlos ein in Geschichten wie
Im Abgrund von Jeff Long oder dem Kinofilm
The Descent. Ihre Erzählweise ist aber weniger modern und erinnert mehr an den Klassiker von Jules Verne
Die Reise zum Mittelpunkt der Erde. Mythen und die Hinterlassenschaften einer uralten Kultur, die natürlichen Widrigkeiten des Erdinneren, all das sind die Zutaten, aus denen
Mike Mignola (Christopher Golden, Tom Sniegoski) und der neue Gastzeichner
Ryan Sook ein spannendes Abenteuer gestalten.
Betrachtet der Leser die Bilder aufmerksam, ist klar, warum Mike Mignola
Ryan Sook als Zeichner auswählte. Seine Bilder kommen dem zeichnerischen Stil von Mignola sehr nahe, er fällt lediglich noch etwas detailfreudiger aus. Von der Anwendung von Licht und Schatten haben beide die gleiche Auffassung, so dass die Atmosphäre, wie man sie von Mignola gewohnt war, qualitativ weiterhin hochgehalten wird.
Die Erzählung
Hohle Erde führt ein Team zusammen, das wirklich außergewöhnlich zusammengesetzt ist. Abe Sapien ist eine Figur, die ihresgleichen sucht, aber die anderen beiden stehen ihm in nichts nach. Roger, der Homunkulus, mit seiner Fähigkeit, Energien aufzunehmen, passt sich sehr gut in das Team ein. Der Leser konnte diesen Charakter bereits kennen lernen, als Hellboy diesem uralten Wesen in
Fast ein Gigant begegnet. Ebenso wie Johann Kraus, dem deutschen Medium, der sich seit einem Unfall in einem plasmatischen Zustand befindet und seinen ursprünglichen Körper verloren hat, haben die drei Charaktere eines gemein: Sie agieren absolut selbstlos.
Sogar Johann, der seine erste Mission im Rahmen der B.U.A.P. bestreitet, setzt sich sofort ohne Wenn und Aber für Liz ein (die er nicht einmal kennt).
Es gefällt mir, dass die Charaktere zwar sehr ungewöhnlich, dafür jedoch sehr sympathisch dargestellt sind.
Mignola überlässt in diesem Band nicht nur Sook die Zeichnungen. Außer Ryan Sook sind auch Matt Smith (Der Killer in meinem Kopf, Abe Sapien versus Wissenschaft) und Derek Thompson (Die Trommeln der Toten) mit dabei.
Während Matt Smith dem zeichnerischen Stil von Mignola ungeheuer nahe kommt, weicht Thompson doch deutlich sichtbar davon ab. Thompson ist weitaus weniger abstrakt und viel gegenständlicher, schneller erkennbarer orientiert. Mir gefallen die Bilder sehr gut, weil sie Abe Sapien mit einer schönen Detailfreude zu Papier bringen. Außerdem erinnert mich das Monster, mit dem es Abe schließlich zu tun bekommt, an eines aus einem uralten schwarzweißen Gruselfilm.
Mignola und der Autor der Geschichte, Brian McDonald, hüllen sich hierzu in Schweigen, obwohl die Möglichkeit besteht, da Mignola gerne auf Klassiker verweist – zumal es auch in dieser Geschichte um einen Fluch geht.
Ob ich mit dieser Vermutung richtig liege oder nicht, der Genre- und der Gruselfan werden sich sofort in diesen Geschichten zu Hause fühlen und die Geschichten voller Spannung verschlingen und den unterschwelligen Humor genießen.
[
mn ]
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