HORROR:
Maken X #2

Verlag:
Panini ComicsHeft-Nummer: 2
Ausgabe: Taschenbuch
Erschienen: 04 / 2004
ISBN: 3-89921-597-4
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Wir erinnern uns. Während eines Experimentes mit dem Maken, einer lebendigen Klinge, dringen Fremde in das Labor ein und entführen Kei Sagamis Vater. Nur mit dem Maken bewaffnet folgt Kei den Fremden nach Hongkong, um ihren Vater zu befinden und zu befreien. Nur leider kann das Maken den Geist seines Trägers übernehmen und Kei fällt es zusehends schwerer, dem Schwert zu widerstehen.
Jetzt. Während Kei im Flugzeug nach Hongkong sitzt, unternimmt das Maken einen Ausflug in ihren Geist. Es folgt langen gewundenen Korridoren, vorbei an unterschiedlich großen Türen. Als es die kleinste der Türen öffnet, sieht es eine Welt aus Schmerzen, die sogar dem Maken den Angstschweiß auf die Stirn treiben.
Kei, die eben noch selig schlummerte, erwacht hinein in einen Alptraum. Zwar war sie nicht alleine als Passagier an Bord, doch jene, die sie begleiteten, sind alle tot. Außerdem hat das Flugzeug ungebetene Gäste bekommen, deren Auftreten verblüffend an die Fremden erinnert, die ihren Vater entführten. Kei muss einmal mehr die Macht des Maken einsetzen, um sich gegen die Fremden zu behaupten.
Als Kei Hongkong schließlich erreicht, macht sie eine seltsame Erfahrung. Jeder Einwohner hat anstelle seines Kopfes eine Glühbirne. Und inmitten dieser merkwürdigen Stadt trifft sie auf die Schwester ihres ehemaligen Lehrmeisters Lee Fei Chou, der bei der Entführung ihres Vaters um das Leben kam.
Lee Fei Shan, die kleine Schwester, will Kei das Maken streitig machen. Doch ehe es dazu kommt, tritt Kei eine Reise in die Vergangenheit an und erlebt die Zeit, als Lee Fei Chou seine Ausbildung zum Schwertmeister abschloss. Lee Fei Chou geht bis zum Äußersten und tötet sich selbst. Und er besteht die Prüfung!
Maken X war bereits im ersten Band nichts für schwache Nerven und hält diesen Vorsatz auch im zweiten Teil der Geschichte ein. Gewaltszenen sind drastisch, aber sie kommen nicht ganz so häufig vor wie in Band 1.
Viel prägnanter in der vorliegenden Geschichte ist die Surrealität. Die Reisen in die Gedankenwelten und die Vergangenheit erfordern viel Abstraktion, damit der Leser der Geschichte folgen kann. Sprünge zwischen Realität und der Welt des Maken tragen zur Verwirrung bei.
Diese abstrahierte Welt steigert sich durch die Vermischung von Realität und Gedanken bis zum Schluss. Besonders deutlich wird dieser Umstand, als das Maken physisch mit Keis rechtem Arm verschmilzt und eine Trennung erst einmal undenkbar scheint.
Bezeichnenderweise liest sich Maken X auch nicht so weichgespült herunter wie so manches Manga, das dem Mainstream hinterher schwimmt. Zwar beruht die Geschichte auf einem Computerspiel, aber davon ist irgendwie nichts zu merken. Zeitweise wirkt es, als habe ein Japaner einen Ausflug in den Kopf von H. R. Giger (Designer des Alien) unternommen.
Design ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Das Aussehen der Figuren, der Feinde, der Schwertmeister aus der Vergangenheit, Lee Fei Chou und das Maken selbst in seiner körperlichen Erscheinung, tragen die Geschichte wesentlich. Das Spiel mit den Grautönen, die an Intensität zunehmen, je bedrohlicher die Situation wird, tut ein übriges, um ein gehöriges Maß an Atmosphäre zu schaffen.
Fazit: Einige Geheimnisse, die im ersten Teil zutage traten, werden im zweiten Teil gelüftet. Dafür werden neue geschaffen, die einerseits die Spannung geschickt aufrecht erhalten und auf den dritten Teil neugierig machen. Lässt man die Gewalt des vorliegenden Bandes beiseite, liegt mit Maken X 2 ein außergewöhnlicher Manga vor, den sich Fans des Genres nicht entgehen lassen sollten.
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mn ]
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