DAREDEVIL: Daredevil / Elektra #1

Verlag: Panini Comics
Heft-Nummer: 1
Ausgabe: Heft
Original-Titel: Ultimate Daredevil & Elektra Part 1 + 2
Erschienen: 2003

Inhalt:
Elektra ist eine junge, intelligente Frau. Gerade frisch auf der Universität eingetroffen, schließt sie schnell Freundschaft mit ihrer Zimmergenossin Phoebe. Die Zukunft verspricht rosig zu werden. Das ändert sich schnell an einem Nachmittag auf dem Campus. Eine andere Studentin, Mel, wird von vier jungen Männern belästigt. Elektra mischt sich ein und verpasst dem Anführer der Bande eine Lektion. Der Ärger ist bald vergessen, denn die gerettete Frau wird zur dritten Freundin im Bunde.
Elektra zeigt den beiden anderen, woher sie ihre Kraft bezieht: Kampfsport. Die Bewunderung ihrer Freundinnen wächst.

Die Zeit vergeht. Elektra lernt einen Studenten kennen, der in mehr als einer Hinsicht ungewöhnlich ist. Er ist so sportlich wie ein Olympiaathlet, studiert Jura und ist blind. Die Behinderung des jungen Mannes schlägt Elektra in den Wind. Alsbald versucht sie in kennen zu lernen. Wieder wirft die Zukunft ihr rosiges Bild auf die Gegenwart.
Bis zu dem Tag, als Mel vergewaltigt wird. Nach einigem Zögern hält es Elektra nicht mehr. Der Vergewaltiger ist bekannt. Und Elektra lässt ihm eine deutliche Warnung zukommen.

Meinung:
Wer einen der typischen Superhelden-Comics erwartet, wird sehr, sehr überrascht werden. Doch von Anfang an.
Die Geschichte handelt im Ultimativen Universum. Vor geraumer Zeit beschloss Marvel, seine Helden einer Verjüngungskur zu unterziehen. Altbekannte Geschichten wurden neu erzählt, zeitgemäß und weniger einfach gestrickt, als es aus den bisherigen Abenteuern aus der Superheldenschmiede. Den Anfang machte Spider-Man, die X-Men folgten. Hier sind es nun Daredevil und Elektra, die erneut erzählen, wie alles begann.

Die Einleitung lässt sich ungeheuer viel Zeit und richtet sich auf diese Weise an ein ganz anderes Publikum als üblich. Dafür ist die Geschichte zu ernst, die Handlung zu nah an der Realität. Das ist nicht nur für einen Comic ungewöhnlich, sondern auch für eine Geschichte, die im Marvel-Universum handelt. Autor Greg Rucka hat ganze Arbeit geleistet und balanciert auf einem schmalen Grad zwischen Drama und Superhelden-Geschichte.

Zeichner Salvador Larroca gibt sein Bestes, um die Ernsthaftigkeit der Geschichte zu stützen. Die Bilder nehmen sich hinter der Geschichte zurück. Die Striche sind sehr sparsam gesetzt, trotzdem bleiben die Figuren ausdrucksstark. In anderen Comics mag eine derartige Darstellung zu einfach genannt werden, hier passt sie und wirkt gewollt.

Daredevil ist schon seit längerem eine Reihe, bei der sich die Autoren mehr Mühe zu geben scheinen. Hier rückt er eher in den Hintergrund und lässt Elektra den Vortritt. Auch diese Tatsache schließt sich dem Gesamtkonzept an: Sparsam, mit Geduld erzählen, eine stimmige Grundlage für den späteren Werdegang der beiden Figuren bilden.

Fazit: Für einen Comic im Heft-Format, der sich einer Superhelden-Geschichte annimmt, kann ich aus meiner Sicht nur sagen, Daumen hoch in allen Belangen.

[ mn ]


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